Die Corona-Pandemie hat Hochschulen vor enorme Herausforderungen gestellt und zu einem Digitalisierungsschub geführt. Die Hochschulen waren gezwungen, in nur wenigen Wochen Lehrangebote, Prüfungen, Campusveranstaltungen sowie das Serviceangebot für Studierende weitgehend zu digitalisieren.
Das im Oktober 2020 erschienene Diskussionspapier untersucht und bewertet, wie die Hochschulen auf diese beispiellose Situation reagiert haben. Grundlage ist eine repräsentative Umfrage unter Lehrenden und Studierenden an deutschen Hochschulen, die es erlaubt, ein erstes Resümee aus dem durch Corona geprägten Sommersemester zu ziehen. Betrachtet werden insbesondere die Umsetzung unterschiedlicher didaktischer Formate, die Fähigkeiten von Lehrenden und Studierenden sowie die bereitgestellte technische Infrastruktur.
Die Ergebnisse der Umfrage räumen mit einer Reihe von Vorurteilen auf. Im Juni 2020 haben mehr als 2.000 Lehrende in einem offenen Brief "zur Verteidigung der Präsenzlehre" vor einer "Zwangsdigitalisierung von Hochschulen" gewarnt. In der Öffentlichkeit entstand das Bild, dass Hochschullehrende digitale Bildung ablehnen, nicht über die notwendigen Kompetenzen verfügen und dass die technische Infrastruktur zur digitalen Lehre an Hochschulen nicht vorhanden ist. Die Umfrage zeigt ein differenzierteres Bild: Die Mehrheit der Lehrenden steht der digitalen Lehre positiv gegenüber, verfügt über die benötigten Digitalkompetenzen und hat Zugang zu einer adäquaten technischen Infrastruktur.
Das Diskussionspapier wurde vom Stifterverband in Zusammenarbeit mit McKinsey & Company, Inc. erstellt. Methodisch basieren die im Folgenden dargestellten Ergebnisse auf zwei Onlineumfragen. Im Zeitraum vom 20. Juli 2020 bis zum 14. August 2020 wurden die Hochschulleitungen in Deutschland gebeten, die Fragebögen an Studierende und Lehrende weiterzuleiten. 44 Hochschulleitungen kamen dieser Bitte bei den Lehrenden nach, 55 bei den Studierenden. Insgesamt beteiligten sich mehr als 11.000 Studierende und mehr als 1.800 Lehrende. Studierende und Lehrende an Fachhochschulen sowie aus Nordrhein-Westfalen sind gemessen an der Quote in der Grundgesamtheit leicht überrepräsentiert, Studierende und Lehrende an Universitäten aus Baden-Württemberg unterrepräsentiert. Zusätzlich im Diskussionspapier berücksichtigt wurden Erkenntnisse der Future Skills-Initiative des Stifterverbandes sowie Arbeiten des Hochschulforums Digitalisierung und von McKinsey zu diesem Thema.
Unmittelbare Verbesserungen für das Wintersemester 2020/21
Mittelfristige Verbesserungen der Hochschullehre
leitet im Stifterverband das Handlungsfeld "Bildung & Kompetenzen" und das Fokusthema "Future Skills verankern".
T 030 322982-501
Projektteam Stifterverband
Volker Meyer-Guckel, Anna Held, Eike Schröder, Alexander Tiefenbacher, Said D. Werner, Mathias Winde
Redaktion
Simone Höfer
Projektteam McKinsey & Company
Barbara Gumbmann, Solveigh Hieronimus, Julia Klier, Julian Kirchherr, Mathias Keller, Neslihan Sönmez
Redaktion
Kirsten Best-Werbunat